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Модератор: LyoSHICK
Julia H. писал(а):У меня есть шкурная идея. Если народ ее поддержит, то я бы предложила для перевода газетную статью, которая оказалась слишком сложной для девушки, коей я пыталась быть куратором. Мне просто любопытно, действительно ли текст настолько сложен.
Inge писал(а):Юлия, а статья какая? На какую тему?
Julia H. писал(а):Inge писал(а):Юлия, а статья какая? На какую тему?
Я ж говорю, что интерес у меня шкурный.Статья называется Das geopolitische Schachbrett, подзаголовок - Die sicherheitspolitische Interessenlage Europas zwischen Russland und der Türkei. Хотя, в принципе, могу подобрать статью и на какую-нибудь другую тему.
Das geopolitische Schachbrett
Die sicherheitspolitische Interessenlage Europas zwischen Russland und der Türkei
Von Lothar Rühl
Die geopolitische Lageveränderung und die Krisenentwicklungen im Umfeld Europas haben die strategischen Schwerpunkte der europäischen Sicherheit verschoben, damit auch die Basis der Interessenbestimmung gegenüber Russland, der Türkei und Zentralasien. Unverändert geblieben sind die Sicherheitsprobleme Europas gegenüber dem Nahen und Mittleren Osten: zum einen wegen der Abhängigkeit von Erdöl- und Erdgaseinfuhren. Zum anderen wegen der Nähe und damit der strategischen Raumeinheit zwischen Europa, dem Mittelmeerraum, der Golfregion, dem Kaspischen Becken und dem Schwarzen Meer.
Trotz dieser die Ökonomie und die Außenbeziehungen Europas beherrschenden Realität ist die Hauptlinie der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik wie die der atlantischen Bündnispolitik unverändert in der eurozentrisch-kontinentalen West-Ost-Richtung gezogen. Die Ost-Erweiterung von Nato und EU hat beide Organisationen seit dem Ende der Sowjetunion vorrangig beschäftigt.
Der "südlichen Peripherie Europas" wurde zwar Aufmerksamkeit zuteil, aber eine politische Strategie mit klaren und erreichbaren Zielen sowie einem für Krisenbeherrschung geeigneten militärischen Kräftepotential gibt es nicht. Die Militärpräsenz in Afghanistan und die Beteiligung einzelner Nato/EU-Partner an der internationalen Koalition im Irak haben die politischen Energien überbeansprucht, die fundamentalen Sicherheitsprobleme ausgeblendet. Vor allem haben sie die strategische Betrachtung des Großraums im Südosten und Süden Westeuropas auf die akuten Konflikte in Palästina und im Libanon, im Irak und in Afghanistan verkürzt.
Das von Iran und dessen Atomprogramm gestellte Sicherheitsproblem liegt in einer Grauzone. Für eine strategische Reaktion oder auch Prävention im Notfall verlassen sich EU und Nato auf Amerika und Israel. Dabei fürchten die europäischen Länder zugleich solche Aktionen, die den politischen Konflikt eskalieren lassen würden und eine Zunahme der terroristischen Bedrohung Europas provozieren könnten. Diese Sorge ist nicht unbegründet. Doch in der euro-atlantischen Politik maskiert sie zusammen mit der "Dialog"-Rhetorik, den Verhandlungsversuchen der Diplomatie und den Drohungen mit wirtschaftlichen Sanktionen - ohne die letzte Konsequenz einer totalen Isolierung Irans - Ratlosigkeit und Handlungsunfähigkeit. Die inneren Krisen in Pakistan und mehreren zentralasiatischen Staaten wirken außerdem gegen die Versuche der Stabilisierung Afghanistans.
Eine "grand strategy", also ein zielgerichtetes und nachhaltiges Gesamtkonzept für die Zusammenfassung aller Anstrengungen, nach Prioritäten geordnet, ist ohnehin von den westlichen Regierungen nicht zu erwarten. Ein "Neues Strategisches Konzept für die Allianz" und das für den Bukarester Bündnisgipfel im Frühjahr 2008 in Aussicht genommene Beschlussprogramm könnten diesen Mangel nicht ersetzen, solange es an konkreten Zielsetzungen auf einer Linie der Realpolitik mit einer Perspektive in die absehbare Zukunft fehlt.
Dafür wäre es unabdingbar, eine umfassende Übereinkunft mit Russland und innerhalb des Bündnisses mit der Türkei über eine gemeinsame Politik im Orient einschließlich Zentralasiens zu suchen, statt sich in Erweiterungsplänen im Osten Mitteleuropas zu verzetteln.
Russland und die Türkei nehmen in dem eurasischen Großraum strategische Schlüsselstellungen ein, die zu vernachlässigen bedeutet, unnötige Risiken einzugehen. Beide Flankenmächte sind, unabhängig von ihrer jeweiligen Stärke oder Schwäche, für die Sicherheit Europas kritisch. Beide haben wegen ihrer Lage, aber auch aufgrund ethnischer Zusammenhänge Scharnierfunktionen im Verhältnis zu Zentralasien, zu Iran und zum Persischen Golf, die Türkei in ihrer direkten Nachbarschaft zum Irak sowie zu Syrien auch zur arabischen Staatenwelt.
Die türkischen Meerengen Bosporus und Dardanellen bleiben für Europa auch in der veränderten geopolitischen Lage eine strategische Passage, schon für die Energieversorgung. Zudem mündet die Ölleitung von Aserbaidschan durch Anatolien an der türkischen Levante im Mittelmeerhafen Ceyhan. 2003, als der Irak-Krieg begann, erwies sich neuerlich, dass ohne die verbündete Türkei jede militärische Krisenreaktion in der Golfregion erschwert wird, wertvolle Zeit und unersetzliche Kräfte kosten kann.
Russland, auf das die Nato in Afghanistan für ihre direkte rückwärtige Verbindung nach Europa angewiesen ist, wird auch künftig seine eigenen Ziele im Orient verfolgen. Dies gilt im atlantischen Bündnis auch für die Türkei, die ihre regionalpolitischen Ziele trotz Hinwendung zu Europa und Bündnisbindung anstreben wird. Dazu zählt ein Arrangement mit Iran wie Einfluss auf den Irak und Verhinderung einer Abspaltung des kurdischen Nordiraks, in den die türkische Wirtschaft massiv investiert und exportiert.
Die euro-atlantische Politik wird deshalb mit und gegenüber beiden Mächten, sowohl der Türkei als auch Russland, mit Zielkonflikten und für den Westen nicht lösbaren Problemen der Koexistenz der Länder im Mittleren Osten umgehen müssen. Die gemeinsamen westlichen Interessen an Sicherheit, Stabilität auf einer veränderten Basis, Energieversorgung zu annehmbaren Bedingungen müssen über alle Hindernisse hinweg verfolgt werden. Dies kann weder gegen Russland noch ohne die Türkei gelingen. Im weiteren Mittleren Osten liegen die Prüfsteine der Existenzfähigkeit Europas, auch im Verhältnis zu Russland und zur verbündeten Türkei.
Галина_Н писал(а):Может, все-таки другую статью?
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